Kreis Coesfeld - Ein Container mit Hilfsgütern zum Verteilen ist diesmal nicht vorausgeschickt worden. Die vierköpfige Delegation des Vereins „Ein Herz für Senegal“, die heute vom Flughafen Düsseldorf über Paris nach Dakar fliegt, hat gleichwohl viel in der Region Thiès vor. „Es geht um Verbesserungen in einer Reihe von kleinen Dörfern“, berichtet Martin Cauvet vom Vereins-vorstand auf Nachfrage unserer Zeitung.

„Nachhaltige Entwicklung auf dem Land“ heißt die Überschrift des Projektes.

Ein Jahr lang hätten Mitglieder der Dorfgemeinschaften, vor allem Frauen, die von vorangegangenen Alphabetisierungsprojekten profitierten, sich gemeinsam mit Fachleuten aus dem Senegal darum Gedanken gemacht, wo Hilfe vor Ort am effektivsten ansetzen kann. Die Ergebnisse sollen nun mit der Delegation aus dem Kreis Coesfeld besprochen – und daraus neue Maßnahmen entwickelt werden. Bildung – das steht schon fest – wird dabei ein zentrales Thema sein. Für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen. „Wenn die Eltern selbst nicht lesen und schreiben können, sehen sie häufig auch den Schulbesuch der Kinder als unnütze finanzielle Belastung an, daher ist eine Forcierung der Erwachsenenbildung eine Lösung des Problems“, so Cauvet.

Ein anderer Punkt sei die Ernährung. Oft kämen die Kinder hungrig zur Schule, seien viel zu schwach um konzentriert zu lernen. Eine Schulspeisung könnte da Abhilfe schaffen.

Gespannt auf die von den Senegalesen selbst erarbeiteten Vorschläge sind Maria Merschformann aus Holtwick, Andrea Mönstermann aus Stadtlohn, Franz-Josef Leifeld aus Coesfeld und Reinhard Schriever aus Nottuln, die heute früh in den „Flieger“ steigen. Die beiden Frauen bleiben 2 Wochen, die Männer 3. Ausreichend Zeit, so Cauvet, um nicht nur Perspektiven für neue Projekte zu eröffnen, sonden auch laufende Maßnahmen auf ihre Effektivität und Nachhaltigkeit hin zu überprüfen.