Große Dankbarkeit motiviert Helfer zum Weitermachen

Allgemeine  Zeitung
Dülmener Zeitung  (Kreis Coesfeld)

Detlef Scherle
Montag, 05. Dezember 2005


"Ein Herz für Senegal": 4 Mitglieder reisen mit dem Mietwagen von Dorf zu Dorf und verteilen Hilfsgüter im Wert von rund 50.000,00 Euro

Kreis Coesfeld/Thiés - "Da ist ein Container mit Hilfsgütern nur ein Tropfen Wasser auf heißem Sand", bringt Ludger Merschformann (Holtwick) die große Not im Senegal auf den Punkt. Müde, aber glücklich und immer noch überwältigt von der großen Dankbarkeit der Afrikaner, sind er und drei weitere Mitstreiter vom Verein "Ein Herz für Senegal" vom jüngsten Arbeitseinsatz zurückgekehrt. In vielen kleinen Dörfern rund um die Regionalhauptstadt Thiès verteilten sie in den letzten Wochen die während des Jahres im Kreis Coesfeld gesammelten Sachspenden - von einer Schultafel über medizinische Hilfsmittel bis hin zu Nähmaschinen und Werkzeugen. Gesamtwert: 50.000 Euro.

 

"Wir haben uns aufgemacht zu Menschen, deren Situation keiner Behörde oder größeren Gesundheitsstation bekannt ist", berichtet Peter Deckenbrock (Münster). Mit einem Mietwagen waren die Helfer unterwegs, trafen dabei Leute, "die von dem wenigen leben müssen, was die karge Natur ihnen gibt".

Ganz schön an die Nieren sei einem da gegangen, Menschen zu sehen, die ihr Leben exterm behindert im Sand kriechend verbringen müssen, bekennt Martin Cauvet (Nottuln). An sie wurden Gehhilfen und Rollstühle verteilt, mit denen sie ihren Alltag jetzt besser meistern können.

Die meisten Hilfsgüter brachten die Senegal-Helfer selbst zu den Betroffenen. Wo die Not am größten ist, erfuhren sie bei der örtlichen Caritas. "Die ist für uns ein starker Partner", so Ludger Merschformann. Außerdem gaben aus dem Senegal stammende Vereinsmitglieder Ratschläge für die Verteilung der Hilfsgüter. So konnten junge Handwerker, die sich selbstständig machen wollen, mit Werkzeug unterstützt werden.

Immer wieder hieß es "Danke, danke, danke" auf Französisch, der Landessprache im Senegal. "Und wenn man sieht, dass man etwas bewegen kann, dann motiviert das zum Weitermachen" ergänzt Franz-Josef Leifeld, der eine Woche länger blieb als die anderen Helfer, um noch Film- und  Fotoaufnahmen zu machen. Die Bilder & Filme sollen bei Vereinen und Verbänden gezeigt werden, um noch mehr Hilfe organisieren zu können.