N´doffane

Projektbeginn: 2008

Projekt abgeschlossen


Unterstützung für das Dorf

Die Bewohner des Dorfs N´doffane, im westlichen Senegal, sind traditionell Viehzüchter. Der Anbau von Hirse und Gemüse geschieht ausschließlich zur Versorgung der großen Familien. Einfach erbaute Lehmhütten sind Ihr Zuhause. Die Möglichkeit ein kleines Einkommen durch den Verkauf von Milch- Produkten zu erreichen, wird durch die Einfuhr von Billigwaren aus der EU und den USA erschwert.

 

Keines der Kinder des Dorfs besucht die Schule. Wobei die nächstgelegene auch12 km entfernte liegt. Die wenigen erwachsenen Bewohner, die eine Ausbildung genossen haben, sind in die Städte abgewandert, finden dort aber auch nur Gelegen-heitsjobs.

 

Natürlich gibt es in N´doffane keine Strom- oder Telefon-Versorgung. Wasser steht dagegen in guter Qualität, in von Hand geschachteten Brunnen, für Mensch als auch Tier ausreichend, bereit. Das Brunnenwasser wird von den Frauen des Dorfs von Hand gefördert und in Schüsseln und Eimern, auf dem Kopf zu den Häusern und Tieren gebracht.

 

Die Region in der sich das Dorf befindet, hat nachweislich sehr gute Voraussetzungen für Ackerbau. Die Böden sind gut und der Grundwasserspiegel liegt bei ca. 5 m unter der Oberfläche. Leider aber fehlt den Menschen sowohl das Wissen als auch das Material, diese, positiven Voraussetzungen zu erkennen und dementsprechend zu nutzen. Zwei Mitarbeiter (ein Betriebswirt und ein Gärtner) der Organisation ASPAIL aus Thiès, wissen um diese Situation und sind gewillt sie zu ändern.

 

In langen Gesprächen gelang es ihnen mittlerweile, eine der dort ansässigen Familien dahingehend zu überzeugen, mit den Traditionen zu brechen und auf einer großen Fläche Gartenbau zu betreiben.

Einstieg vom "Herz für Senegal" ins Projekt

Während unseres Aufenthaltes im März 2009 stellen uns die zwei Projektgründer ihre Arbeit sowie die damit verbundenen Probleme vor.

 

Klares Ziel war, diesem Dorf eine Zukunft zu geben. Die ersten Ernteerträge haben bei der Dorfgemeinschaft bereits einen Keim von Vertrauen und auch Hoffnung gesetzt, so das ihres Erachtens, jetzt mit der Erweiterung des Projekts begonnen werden sollte.

 

Einige Frauen aus N´doffane träumen bereits vom dorfeigenen Kindergarten, der ein erste Schritt in Richtung Bildungszugang für die Kinder wäre.

 

Das was wir im Rahmen unseres Besuches im Dorf N´doffane sahen, diese Zuversicht der Menschen, die Art der Zusammenarbeit des Betriebswirts und des besonders ausgebildeten Gärtners, der nicht nur das Fachwissen, sondern auch noch die Sprachen und Sitten verschiedener Ethnien beherrscht, überzeugte uns. Und nach kurzer Beratung und Abstimmung mit den beiden Organisatoren wird nunmehr dies Projekt mit den uns auf dieser Reise noch zur Verfügung stehenden Spendengeldern unterstützt. Nicht nur die beiden Initiatoren, sondern jetzt auch wir, glauben an die Zukunft des Dorfs N´doffane.

Intensivierung der Zusammenarbeit

Schon recht bald nach unserer Rückkehr in die Heimat, erhielten wir von unseren neuen Partnern via eMail, einen ersten, in deutscher Sprache verfassten Bericht zur aktuellen Situation vor Ort in N´doffane. Des Weiteren eine Aufstellung über die Art und Verwendung der von uns erhaltenen Mittel.

 

Und in der Folgezeit wurden wir über jede Ver- änderung, ob positiv oder negativ, wurden wir zeitnah ins Bild gesetzt. Nach sehr kurzer Zeit bereits, arbeitete das Projekt kostendeckend. Für weiter greifende, eigeninitiierte Investitionen, z.B. zur nochmaligen Projektausweitung, reichte es allerdings doch noch nicht.

 

Wichtig war es, dass die Menschen im Dorf N´doffane und wir hier in Deutschland, weiterhin an den Erfolg der Arbeit glauben. Immer mehr Bewohner aus dem Dorf und auch bereits aus der näheren Umgebung, nähmen das Projekt als einen Weg in die Zukunft an. Grund genug für uns über weitere Investitionen nachzudenken.

 

Leider fehlten für eine "ad hoc" Unterstützung allerdings ein Betrag in Höhe 3.000,- Euro, um die 0,5 ha-Fläche technisch ausstatten zu können.

 

Die Eröffnung eines neuen Wasserwerks der Stadtwerke Coesfeld brachte schließlich die Wende. Zur Eröffnungsfeier verzichten die Stadtwerke auf Geschenke und sprachen stattdessen alle Kooperationspartner und  Firmen hinsichtlich einer Spende statt Geschenk für die "Tröpfchenbewässerung N´doffane" an. Und eben durch diese Aktion wurden 2.200,00 €uro zusammengetragen, die noch durch die Mitarbeiterschaft der Stadtwerke auf die benötigten 3.000,00 €uro aufgestockt wurden.

Diese Aktion der Stadtwerke, ist das Startkapital und damit war es uns, dem Verein "Ein Her für Senegal" auch möglich, das Startsignal für den Bau der Anlage in N´dofanne, in den Senegal zu mailen. Schon nach kurzer Zeit erhielten wir Bilder der montierten, neuen Anlage, die zwar noch nicht komplett war, aber die Ausbildung der Bewohner ermöglichte.

 

Alle Berichte aus N´doffane zeigten uns positive Veränderungen. Bei uns reifte daraufhin der Gedanke, einen weiteren wichtigen Teil der Bewässerungsanlage, eine Solarpumpe, zu realisieren. Mit unseren Partnern hofften wir zuverlässige Betreiber einer Erprobungsanlage zu haben, die Willens und in der Lage sind, diese Anlage technisch richtig zu betreiben und uns die, damit gesammelten Erfahrungen zu berichten.

 

Durch intensive Recherche in Deutschland und im Senegal, fanden wir einen deutschen Lieferanten der eine mit Solarstrom betriebene Pumpenanlage liefern konnte. Alle Komponenten dieser Anlage erschienen uns ideal aufeinander abgestimmt zu sein, einfach zu installieren und zu bedienen.

Pumpensystem, Montage & Inbetriebnahme

Bei unserem neuerlichen Aufenthalt im Februar/März 2010 begannen wir umgehend mit dem Aufbau der Anlage in N´doffane. Mit Unterstützung der Dorfbewohner wurde zuerst das Stativ (Träger) für die Solarpaneele einbetoniert. Wenige Tage später montieren wir die komplette Anlage und nahmen sie am gleichen Tag erfolgreich in Betrieb.

 

Seither arbeitet die Anlage ohne weitere Betriebskosten absolut zuverlässig. Sie fördert für Mensch, Tier und Pflanzen, Tag für Tag durchschnittlich 25.000 ltr. Wasser. Da aber auch in Afrika irgendwann mal die Sonne unter geht, endet die Wasserförderung an jedem Abend. Erst mit einem Wasserturm könnten Förderung und Nutzung des Wassers aufeinander abgestimmt werden.

 

Auch die weiteren Wege zu entfernteren Familien und deren Tiere könnten mittels eines solchen Tanks überbrückt werden. Ein solcher, ca. 10.000 ltr fassender 10 m hoher Behälter, wird laut verschiedener Angebote diverser senegalesischer Baufirmen, zwischen 9.000,00 und 10.000,00 €uro kosten. Zur Finanzierung dieses Vorhabens fehlt uns nun leider aber das Geld.
Es bleibt also zu überlegen, ob sich nicht doch ein Weg findet, wie dieser Projektteil realisiert werden könnte. 

Grünes Dorf

Aus diesem Solarpumpen-Projekt entstand die Aktion "Grünes Dorf". Unsere Partner hatten die Idee, die im Senegal jedem Dorf zur Verfügung stehenden 20 ha Ackerland, so zu gestalten, dass eine Beeinträchtigung der Erträge durch z.B. heiße Winde und starke Regenfälle weitgehend verhindert wird. Die Gärten und Felder grundsätzlich ökologisch zu bewirtschaften und so auf Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel verzichten zu können.

 

Grünes Dorf wurde zwischenzeitlich auch von der Deutschen Botschaft im Senegal aufgegriffen und anerkannt und z.B. durch die Finanzierung von 3.000 Baumsetzlingen (Orangen, Zitronen, Mango) unterstützt.

Fazit

Gerade am Verlauf dieses Projektes ist aus unserer Sicht klar zu erkennen, dass Probleme und auch Wünsche der Bevölkerung, zunächst mit im Land vorhandenen Spezialisten erörtert werden sollten. Nur diese können das Ganze richtig nachvollziehen und vermitteln, was die Menschen dort bewegt, bedrückt, und was sie wirklich zum Leben benötigen.

 

Wir müssen erfragen, zu welchen Veränderungen die Menschen bereit sind und mit welchem Einsatz  sie an die Umsetzung von Wünschen gehen können und wollen. Es bleibt miteinander zu klären, welche Hoffnungen und Erwartungen auf beiden Seien vorherrschen und sind beide Parteien auch wirklich in der Lage, diese zu erfüllen.  Hoffnung & Vertrauen sind ein wesentlicher Baustein der Zusammenarbeit die aber auch leicht zerstört werden können.