Martin Cauvet & die Hilfe im Senegal

Westfälische Nachrichten (Nottuln)

Sabine Damhorst

Montag, 20. Oktober 2008


"Eine besondere Herausforderung"

Nottuln-Schapdetten - Es ist eine besondere Herausforderung, den Menschen im Senegal so zu helfen, dass die Mentalität der Einheimischen berücksichtigt und der Stolz der Menschen nicht verletzt wird“, berichtet Martin Cauvet (Schapdetten) vom Verein „Ein Herz für Senegal“. Dazu sei es notwendig, die Bevölkerung des Senegals stark in Planung, Entwicklung und Durchführung einzelner Projekte einzubeziehen. Hierzu eigne sich am besten ein System von Patenschaften, damit die Einwoh-ner einer Dorfgemeinschaft mit Unterstützung des Vereins selbstständig tätig werden können, um Projekte durchzusetzen und aufrecht zu erhalten.

 

„Hilfe zur Selbsthilfe kann nur greifen, wenn sie so nahe wie möglich an den Denkstrukturen der Dorfbewohner orientiert ist“, betont Martin Cauvet, und er weiß, wovon er spricht.

 

Der Verein „Ein Herz für Senegal“ hat seine Arbeit 2004 aufgenommen. Mit rund 50 Mitgliedern, davon zehn Aktiven, ist es ein kleiner Verein, der dennoch vor Ort sehr wirksam arbeiten kann. Jedes Jahr reist Martin Cauvet ein- bis zweimal mit anderen Helfern des Vereins in den Senegal, um neue Projekte zu fördern und um herauszufinden, welche Hilfen notwendig sind.

 

Die in den Dorfgemeinschaften bereits vorhandenen Initiativen werden aufgegriffen und konkret unterstützt. Nachhaltige Hilfe sei nur aus dem Blickwinkel der örtlichen Gegebenheiten möglich. Dazu stellen die aktiven Mitglieder des Vereins Kontakte zu ausgewählten senegalischen Freunden her, die die Projekte vorantreiben, betreuen und Instand halten. So können Dorfbewohner beschäftigt werden und Verantwortungsbewusstsein entwickeln.

 

Der Verein leistet beispielsweise Hilfe bei der Wasserversorgung, der Alphabetisierung Erwachsener, bei der Verbesserung der medizinischen Versorgung und beim Bau von Schulklassenräumen. Fehlendes Wissen über Ressourcenschonung, Lagerung von Lebensmitteln und Landwirtschaft wird vermittelt, um Erträge zu vergrößern. So wird es Einheimischen möglich, nach einer Anschubfinanzierung selbst Geld zu erwirtschaften.

 

Ganzheitliches Denken der Helfer und das Fördern der Dorfgemeinschaft und des Wir-Gefühls versprechen die besten Erfolge. Und die Erfolge sind es, die Martin Cauvet motivieren, ehrenamtlich hu-manitäre Hilfe zu leisten. „Am Anfang war da Neugier und Interesse für andere Menschen in fremden Ländern. Inzwischen wird die Wirksamkeit der Unterstützung sichtbar, und über die Jahre haben sich spürbare Veränderungen eingestellt“, freut sich Martin Cauvet.

 

Die Liste dessen, was zu tun bleibt, sei gleichwohl lang, erzählt er. Denn durch die Klimaveränderung habe sich die Lage in den Dörfern deutlich verschlechtert – vor 10 Jahren war es an vielen Stellen noch grüner.

Martin Cauvet: „Deshalb ist es notwendig, die Bevölkerung umfassend zu unterstützen.“