Freundschaften über Jahre aufgebaut

Billerbecker sind für humanitären Einsatz in den Senegal gereist

Haben ein Herz für den Senegal: (v.l.) Alexander Wübbeling, Jessica Meinert, Kathrin Hasenkrug und Denise Wübbeling waren für den humanitären Einsatz vor Ort. Ein Besuch des Kindergartens Sapco stand dabei auf dem Programm. Fotos: privat


Fast drei Wochen lang waren die Vier in der Region unterwegs, haben sich Projekte angeschaut, die durch Spendengelder realisiert wurden. „Vorwiegend Solarprojekte“, so Jessica Meinert. Darunter war auch eine Schule, die mit einer Solaranlage ausgestattet wurde. „Schulen sind dort auch eine Art Gemeindezentrum. Dort finden auch Treffen für Frauen statt und die Kinder sind so engagiert, dass sie sich abends dort auch noch zum Lernen treffen“, berichtet die 30-Jährige. Auch einem Kindergarten, den der Verein bereits seit vielen Jahren unterstützt, haben sie einen Besuch abgestattet. „Ein Kita-Raum musste renoviert werden. Der Boden war total löchrig. Die Kinder sind oft hingefallen“, erzählt Kathrin Hasenkrug. „Der Boden wurde nun mit vernünftigen Fliesen ausgestattet.“ Auch mit der Caritas arbeitet „Ein Herz für Senegal“ vor Ort zusammen. Dadurch wurde eine Fußballmannschaft mit Trikots ausgestattet sowie für ein Dorf, in dem viele Menschen an Lepra erkrankt sind, Geld für Lebensmittel gespendet. Eine Krankenstation hat ebenfalls finanzielle Unterstützung erhalten – für Medikamente.

 

Ein berührendes Ereignis sei der Besuch einer Einrichtung gewesen, in der Kinder mit Albinismus leben. „Das war sehr ergreifend. Es ähnelt einem Waisenhaus. Diese Kinder werden oft von ihren Familien verstoßen“, so Kathrin Hasenkrug. Häufig leiden sie zusätzlich noch unter einer Behinderung. Es gibt die Idee, auf dem Außengelände einen Sonnenschutz einzurichten. „Das würden wir gerne umsetzen“, so Jessica Meinert.

 

Die Ehrenamtlichen der Initiative, die sich 2004 in Holtwick gegründet hat, fliegen aus eigener Tasche in den Senegal. Auch die Kosten für Essen und Unterkunft zahlen sie selbst. Die Spenden kommen komplett den Projekten im Senegal zugute. Viele Billerbecker hätten gespendet. „Ohne sie könnten wir die Projekte nicht umsetzen“, betont Kathrin Hasenkrug.

 

Jeder Besuch im Senegal sei anders und auch ein Abenteuer, eines sei aber immer gleich: Die Gastfreundschaft der Menschen. „Sie haben so wenig und teilen trotzdem alles mit einem“, so die Billerbeckerin. Oftmals wurden die Vier aus dem Münsterland zum gemeinsamen Essen eingeladen. Kathrin Hasenkrug: „Man wird wie die eigene Familie behandelt.“

 

Die Rückreise sei dramatisch gewesen. Eigentlich sollten die Vier am 19. März zurückkehren. Als sie gehört haben, dass der Senegal aufgrund der Corona-Pandemie die Grenzen schließen wollte, haben sie sich schon eher auf den Weg zum Flughafen gemacht. „Dort haben wir zwei Tage verbracht“, so Kathrin Hasenkrug. Sie und Jessica Meinert konnten bereits am 18. März einen Rückflug ergattern. Die anderen beiden, Denise und Alexander Wübbeling, erst am 22. März. Jessica Meinert: „Es war ein Glück, dass wir im Senegal so gut vernetzt sind. Viele haben geholfen und unterstützt.“ Eines stehe jetzt schon fest: Im kommenden Jahr wollen sie wieder in den Senegal reisen und den Leuten vor Ort helfen.

 

Wer dem Verein etwas spenden möchte, kann das Geld an folgendes Konto überweisen: IBAN: DE61 4015 4530 0035 0404 01, BIC: WELADE3WXXX . Aber auch wer sich engagieren möchte, kann sich gerne mit „Ein Herz für Senegal“ in Verbindung setzen. Detaillierte Infos gibt es auf der Internetseite des Vereins. | www.senegal-ev.de

Billerbecker Anzeiger

Stephanie Sieme

Montag, 25.05.2020


Projektgruppe beim Besuch der Schulverwaltung, DIDEC in Thiès.