Hilfsaktion von „Ein Herz für Senegal“

Allgemeine Zeitung (Nottuln)

Donnerstag, 31. Januar 2014


Kurz vor dem nächsten Einsatz

Am kommenden Montag fliegen 14 Helferinnen und Helfer des Vereins Ein Herz für Senegal e.V. in die Region um Thiés, um dort mit den Einheimischen Projekte weiterzuführen oder zu beginnen. Am Mittwochabend war das letzte gemeinsame Treffen vor dem Start.

 

Wenn am kommenden Montag die insgesamt 14 Helferinnen & Helfer des Vereins „Ein Herz für Senegal“ aus dem Kreis Coesfeld über Paris nach Dakar in das Land an der afrikanischen Westküste fliegen, erwartet sie dort tiefster Winter. „Im Durchschnitt 18 Grad plus“, lacht der Schapdettener Reinhard Schriever, der schon mehr als ein Dutzend Mal zu Hilfsaktionen dort war. „Die Einwohner laufen dann meist mit Parka und Pudelmütze herum – und wir in T-Shirts.“

 

In der Region Thiés, der mit rund 275 000 Einwohnern fünftgrößten Stadt des Landes, habe sich im Laufe der vergangenen Jahre einiges geändert. Ein Beispiel: „Während unserer Arbeitswochen wohnen wir dort in einem kleinen, spartanisch eingerichteten Hotel. Dieses Hotel verfügt seit dem letzten Jahr erstmals über warmes Wasser.“

 

Doch die Helfer aus Nottuln, Billerbeck, Rosendahl, Dülmen und Coesfeld – die übrigens Reise-, Hotel- und Verpflegungskosten aus eigener Tasche bezahlen – wissen, dass sie im Senegal keinen Luxusurlaub genießen werden. Denn die Wochen, für die die meisten Urlaub genommen haben, sind mit enorm viel Arbeit gefüllt.

 

Bei ihrer Ankunft wartet dort schon ein Großcontainer mit Fotovoltaik-Anlagen, mehr als 80 demontierten Schulbänken, dazu passenden Stühlen, Kisten mit medizinischer Ausrüstung, Kinderkleidung und Bettwäsche darauf, ausgeräumt zu werden.

 

Die Schulmöbel, wie alles Übrige auch Spenden hiesiger Behörden, Schulen und Betriebe, werden dann in den Klassenräumen installiert, die von den Coesfelder Mitarbeitern der bundesdeutschen Organisation „Ein Herz für Senegal“ dort in der Vergangenheit errichtet wurden und heute von der Diözesandirektion des katholischen Bildungssystems Thiés unterhalten werden. Andere Spenden werden von der Caritas verwaltet und direkt an Bedürftige verteilt.

„Die Organisation“, so Kassenwart Martin Cauvet, „hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht selbst Projekte durchzuführen, sondern einheimische Partner zu unterstützen. Schließlich müssen die Sachen auch von den dort lebenden Menschen gewartet und repariert werden können.“

 

Im Übrigen freute sich Cauvet am letzten gemeinsamen Abend der Truppe am Mittwoch im Hotel „Zur alten Post“ darüber, dass er ein Schwein schlachten durfte, ein Sparschwein, das zwei Jahre lang auf der Theke der Gaststätte gestanden hatte. Wirtin Marion Rütering hatte es nach ihrer Reise in den Senegal selbst aufgestellt. 320 Euro hatte das Schwein im Bauch. Geld, das nun auch in den Senegal fliegt. Um dort in die Landeswährung, CFA-Franc, getauscht zu werden. Und auch dabei fiel den Reisenden auf: „Unser Geldwechsler vor Ort kam früher mit dem Moped. Heute fährt er Auto.“